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Hanns Kralik Ausstellung in Moers

Mit dieser Ausstellung wird die außerordentliche künstlerische Leistung und die immer aufrechte Lebenshaltung des Künstlers Hanns Kralik gewürdigt. – In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts wuchs Hanns Kralik in armen Verhältnissen auf. Schon mit 14 Jahren begann er auf der Zeche Rheinpreußen zu arbeiten. Im jungen Erwachsenenalter schaffte er es seine Mal- und Zeichnen-Leidenschaft bis zum Meisterschüler an der Kunstakademie Düsseldorf zu perfektionieren. – Hanns Kralik hatte sich in den 1920er in der KPD organisiert und setzte seine künstlerischen Fähigkeiten mit für die politische Agitation für Flugblätter und Zeitungen ein. Für die Nazis an der Macht ab 1933 war er ihr erklärter Feind. „Schutz“haft mit anschließender Überführung in das KZ Börgermoor waren für ihn die Folgen des Nazi-Terrors. Hanns Kralik verdanken wir wichtige Zeichnungen über die Anlage des KZ und die bewachte schwere Arbeit der Häftlinge im Moor. Er gestaltete auch das berühmte Titelblatt zur Aufführung des inzwischen weltberühmten Moorsoldaten-Liedes.

Nach seiner Entlassung aus dem KZ 1934 gelangen ihm und seiner Frau Lya die Flucht aus Deutschland. In Frankreich schlossen sie sich der Resistance an. Nach Kriegsende kehrten beide zurück nach Düsseldorf. Hier wurde er mit Zustimmung der Militärregierung zum kommissarischen Beigeordneten für den Kulturbereich bestellt. In der zerstörten Stadt schuf er in dieser Funktion wichtige und beispielhafte Grundlagen für das wieder beginnende Kulturleben. Schon 1946 veränderte sich das politische Klima in den Westzonen durch den Kalten Krieg. In diesem Klima störte die erfolgreiche Kulturarbeit von Hanns Kralik. Der zweite Kündigungsversuch klappte nach fünf Jahren. Nachdem eine erste Kündigung, mit der Begründung von Unfähigkeit scheiterte war die nächste Kündigung 1950 aufgrund des Adenauer-Erlasses erfolgreich. Dieser Erlaß forderte die Entfernung von Kommunisten aus dem Staatsdienst.

Bis zu seinem Tod 1971 lebte Hanns Kralik als freier Künstler.

Die Ausstellung in Moers im Grafschafter Museum ist dort noch bis zum 24. März zu sehen – eine Verlängerung soll noch möglich werden.

Zur Ausstellung gibt es auch einen sehr guten Katalog = Hanns Kralik – Mensch wie stolz das klingt – Kunst und Politik – ISBN 978-3-00-076396-0