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Vor 30 Jahren – Kranzniederlegung und militärisches Zeremoniell am Ehrenmal in Treptow

Rudi Denner

Es war schon ein denkwürdiger Tag dieser 31. August 1994.

Am sowjetischen Ehrenmal fand aus Anlass der Verabschiedung der Westgruppe der russischen Truppen eine Kranzniederlegung mit militärischem Zeremoniell statt. Dazu eingeladen hatten der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und der Präsident der Russischen Föderation. weiter im Text

Ich war mit einem weiteren Genossen dabei. Diese Veranstaltung, zu der nur 3000 Gäste geladen waren fand unter einer hohen Sicherheitsstufe statt, verbunden mit gründlichen Taschenkontrollen. Zahlreiche Gäste standen außerhalb der Gedenkanlage und zeigten ihr Unverständnis, nicht direkt dabei sein zu dürfen. Russische Einheiten und Angehörige des Wachbataillons der Bundeswehr paradierten vor den höchsten Repräsentanten beider Länder. Damals tauschten sie noch Wimpel aus.

Hintergrund des Abzugs der Russischen Truppen aus Deutschland war auch das Versprechen verantwortlicher Politiker, dass es keine Ausdehnung der EU bzw. NATO in östlicher Richtung geben würde. Was von solchen Versprechen zu halten war zeigte sich wenige Jahre später, als sich die Bundesrepublik am völkerrechtswidrigen Krieg gegen Jugoslawien beteiligte und die Osterweiterung der EU und der NATO durch die Westmächte einschließlich der Bundesrepublik Deutschland unter Mißachtung russischer Sicherheitsinteressen immer weiter vorangetrieben wurde. Insbesondere die USA baute ihre Präsenz in Deutschland durch die Schaffung weiterer Stützpunkte beträchtlich aus. Sie ergänzten das System der ca. 800 Stützpunkte die die USA international installiert haben. Aggressivität, Mißachtung des Völkerrechts, Bruch von Abkommen, Ausweitung der Russophobie in bisher nicht bekannte Dimensionen, eine Sanktionspolitik gegenüber Russland sind heute Kennzeichen der zwischenstaatlichen Beziehungen, praktiziert von Politikern deren Vassallentum kaum zu übersehen ist.

Deren unverantwortliche Politik hat uns gegenwärtig an den Rand eines III. Weltkriegs geführt. Sie ist gekennzeichnet durch Waffengewalt statt diplomatischen Dialog. Dieses Ereignis vor nunmehr 30 Jahren mahnt die verantwortlichen Politiker der Gegenwart angesichts der 7000 sowjetischen Soldaten, die hier ihre letzte Ruhestätte fanden, alles zu tun um die gegenwärtige gefährliche Entwicklung zu stoppen. Dieses Ereignis mahnt auch uns Bürger aktiver all bisher alle Aktivitäten der Friedensbewegung zu unterstützen, auch im Interesse unserer Kinder, Enkel und Urenkel.