Es war die größte Kundgebung für den Frieden in der Geschichte der Bundesrepublik: Am 10. Juni 1982 gingen in Bonn während eines Gipfeltreffens der NATO, bei dem auch der damalige US-Präsident Ronald Reagan teilnahm, rund eine halbe Million Menschen auf die Straße. Unter dem Motto „Aufstehen für den Frieden“ demonstrierten sie gegen die Gefahr eines Atomkriegs und gegen die Aufstellung neuer Mittelstreckenraketen, den sogenannten „NATO-Doppelbeschluss“.
Die Massen der Demonstranten konnten die Bonner City und die Rheinauen kaum fassen. Auf den Autobahnen rings um Bonn stauten sich die Busse der Anreisenden. Für sie wurden Autobahnstücke gesperrt, von denen man zu Fuß Richtung Bonner Innenstadt ging.
Mit dabei bei Demonstration und Kundgebung waren Prominente wie der Schriftsteller Heinrich Böll, die Theologin Dorothee Sölle und der Künstler Joseph Beuys sowie die Band BAP.
Vor 40 Jahren engagierten sich hunderttausende gegen die Gefahr eines atomaren Infernos in Europa. Heute ist die Lage ungleich gefährlicher – und es herrscht weitgehend Apathie.