Ton Steine Scherben im Museum

Die Rock-Musikgruppe um Rio Reiser unterstützte in den frühen 1970er Jahren mit ihrer Musik mit deutschen Texten die damalige Jugend in ihren Kämpfen um Selbstbestimmung. ... Weiterlesen ...

Die Rock-Musikgruppe um Rio Reiser unterstützte in den frühen 1970er Jahren mit ihrer Musik mit deutschen Texten die damalige Jugend in ihren Kämpfen um Selbstbestimmung. Hausbesetzungen leerstehender Häuser waren damals für viele Jugendliche Aktionen der Notwehr gegen Wohnraumvernichtung und verbunden damit die Möglichkeit eigene Lebensentwürfe jenseits von Konsumzwang und kapitalistischer Logik solidarisch zu entwickeln und auszuprobieren. – Kriminalisierung und Polizeigewalt waren die politischen Begleiterscheinungen dieser Kämpfe. Auf Seiten der Jugendlichen lieferten die „Scherben“ die Musik dazu.

Der Häuserkampf, der zu der Zeit eine bundesweite Bewegung war, rettete einige Stadtviertel in Großstädten vor dem Abriß. Nicht selten sind diese Viertel heute Schauplatz dessen, was Gentrifizierung genannt wird.

Das Küstenmuseum in Wilhelmshaven ist derzeit noch bis zum 23. November dieses Jahres Ausstellungsort zur Geschichte von „Ton Steine Scherben“ und ihrer Zeit. Sehr ausdrucksstarke s/w-Fotos dokumentieren die Geschichte der Band. – Auf großen Plakatwänden auf dem Gotthilf-Hagen-Platz wird das gesellschaftliche und politische Umfeld dieser Zeit dargestellt.

Mit 50-jährigem Abstand ist die damalige Rebellion wohlwollend akzeptiert und für den Kunstbetrieb geeignet.

Zum Begleitprogramm der Ausstellung gastierte die Band Ton Steine Scherben mit den Musikern aus der Gründungsphase Kai Sichtermann und Funky K. Götzner sowie Nikel Pallat und Birte Volta zu einem Konzert in Wilhelmshaven im Rahmen ihrer Geburtstagstour für Rio Reiser und RPS Lanrue zum 75igsten.

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