Münster: Protest gegen den AfD-Neujahrsempfang

Jan Große Nobis

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Als die Donots ihren Protest-Gig spielten, vibrierte im Rathausfestsaal der Boden

Vorab gesagt: Es war laut! Nach Angaben des Bündnisses „Keinen Meter den Nazis” haben 6.000 bis 7.000 Menschen insgesamt gegen den AfD-Neujahrsempfang im Rathaus protestiert. Von der evangelischen Kirche über Parteien, Jugendverbänden bis zu antifaschistischen Gruppen haben alle Redner:innen gestellt. Dazwischen gab es Musik von der Singer-Songwriter:innengruppe Cuppatea, den Rappern Mayomann & Backfischboy, der hardcoreband FJØRT und den Donots, deren Auftritt bis zum Beginn der Kundgebung geheim gehalten wurde. Sie komponierten live und in Farbe auf der Bühne: „Ganz Münster hasst die AfD! Bernd Höcke Du kannst kacken gehen!„. Laut Reporterin der Westfälischen Nachrichten war das Konzert der Donots noch im Rathaus zu hören und zu fühlen. Es schepperte wohl auch dort einigermaßen heftig. Die AfD war not amused und das Bündnis wertete den Protest als vollen Erfolg.

Im Rathaus hatten sich nach mehreren Aussagen rund 300 AfDler:innen und Fans getroffen, um des Faschisten Bernd Höckes geschichtsrevisionistischer Rede zu lauschen, die erst mit großer Verspätung um 21 Uhr anfing. Laut Polizeiangaben konnten aber nicht alle Gäste ins Rathaus gelangen, weil der Protest um das Rathaus herum so stark war. Aber: Es gab dort nach Angaben des Bündnisses mehrere Verletzte: „Mehrere Demonstrant*innen, die sich auf der Rückseite des Rathauses im Bereich Stubengasse/Stadthaus I versammelt hatten, wurden offenbar grundlos von der Polizei geschlagen. Eine junge Frau wurde von Polizeibeamten eine Treppe heruntergestoßen und erlitt nach uns vorliegenden Informationen einen Beckenbruch”, so das Bündnis. Die Polizei stellt diesen oder einen anderen Vorfall so dar: „Sie wurde von Einsatzkräften aufgehalten und kam dabei zu Fall.” So oder so: Letztere wurde ins Krankenhaus gebracht.

Das Statement der Donots bei Facebook zum Protest.

Weitere Infos unter dem Hashtag #ms2001 bei Twitter.

Die Reden werden nach und nach bei der Gruppe Unheiligen Allianzen auf Youtube veröffentlicht.