Veranstaltung der Stadt Göttingen am 6. August 2022 auf dem Hiroshimaplatz am Gedenkstein für das AKW-Unglück Einladung zum Hiroshima-Gedenktag 6.8.22in Fukushima
Das Göttinger Friedensforum wies auf die aktuelle Debatte um atomwaffenfähige Flugzeuge für die Bundeswehr hin.
Das Göttinger Friedensforum erinnerte in seiner Mahnwache an die Ereignisse in Hiroshima und Nagasaki vorm 77 Jahren und stellte Bezüge zur aktuellen Debatte um Krieg und Atomwaffen her.
Kundgebung zum Hiroshima/Nagasaki-Gedenktag am 6.8. 2022
Am 6. und 9. August 1945 wurden die Städte Hiroshima und Nagasaki Ziel der ersten und bislang einzigen Atombombenabwürfe. Etwa 92.000 Menschen starben sofort, 130.000 weitere Menschen starben bis zum Jahresende an den Folgeschäden.
Auch 77 Jahre danach gedenken wir der Opfer. Sie mahnen uns, für eine Welt ohne Atomwaffen einzutreten.
Dazu veranstaltet das Göttinger Friedensforum am Samstag, dem 6. August 2022, um 12.00 Uhr vor dem Alten Rathaus eine Mahnwache mit Kundgebung.
Ein Ende des Zeitalters der Atomwaffen ist auch heute noch in weiter Ferne. Mit dem Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) von 2021 gibt es dennoch ein Zeichen der Hoffnung auf eine atomwaffenfreie Welt. Mittlerweile wurde der Vertrag bereits von 66 Staaten ratifiziert, und 86 Staaten haben ihn unterzeichnet (Stand: Juli 2022).
Die Botschaft, die der Atomwaffenverbotsvertrag in die Welt sendet, ist eindeutig: Die humanitären Folgen eines Einsatzes von Atomwaffen sind inakzeptabel. Diese Botschaft richtet sich auch an die Bundesregierung, welche sich bis heute weigert, die US-amerikanischen Atomwaffen aus Büchel abziehen zu lassen und dem AVV beizutreten.
Ganz im Gegenteil hat sich die Ampel-Regierung mit dem 100-Mrd.-Aufrüstungspaket dafür entschieden, neue Flugzeuge vom Typ F35 anzuschaffen, um die bisher für den nuklearen Einsatz zur Verfügung stehenden Tornados ablösen. Damit werden die Weichen gestellt für eine jahrzehntelange Fortsetzung der sog. „nuklearen Teilhabe“ Deutschlands im Rahmen der Nato.
Der Krieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine und die Invasion russischer Truppen stellen eine eklatante Verletzung des Völkerrechts dar. Die Resolution der UN-Vollversammlung vom 2. März 2022 verurteilte den russischen Einmarsch und fordert Russland zum Ende seiner Aggression auf. Notwendig ist jetzt ein Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine. Es darf keinen Abbruch diplomatischer Beziehungen geben, die Gesprächskanäle müssen offen bleiben. Es sollte auf alle Maßnahmen verzichtet werden, die eskalierend wirken können.
Es ist bestürzend, dass in diesem Krieg mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht wurde. Der Ukrainekrieg zeigt, dass die nukleare Abrüstung noch dringlicher geworden ist. Nuklearwaffen können keine Sicherheit bieten, in einem Atomkrieg gibt es keine Gewinner.
Deshalb fordern wir von den deutschen Politikerinnen und Politikern u.a.:
- Ratifizierung des Atomwaffenverbotsvertrages (AVV)
- Keine Anschaffung neuer Atombomber vom Typ F35
- Abzug der Atombomben aus Büchel in der Eifel
(Göttinger Friedensforum)
In Göttingen gibt es einige besonderen Aspekte zum Thema Atomwaffen, u.a. dadurch, dass einige an der Entwicklung der Atomwaffen geteiligte Wissenschaftler mit der Universität Göttingen verbunden sind. Dies gilt nicht nür für deutsche Forscher, sondern auch für einige, die am „Manhattan-Projekt“ in den USA mitgewirkt haben, so Robert Oppenheimer, an den eine Gedenktafel erinnert, deren Ausgestaltung heftig umstritten ist.