Ungefähr 30 Leute trotzten dem strömenden Regen, um an der Gedenkveranstaltung zur Bücherverbrennung teilzunehmen
Schon am 1. April 1933 gab es in Wuppertal öffentliche Bücherverbrennungen: Von braunen Lehrern aufgehetzte Schüler warfen am Brausenwerth in Elberfeld und vor dem Barmer Rathaus Bücher ins Feuer. Damit nahm man hier die reichsweiten Bücherverbrennungen vorweg, die das Nazi-Regime am 10. Mai in vielen Städten organisierte. Die Werke berühmter Autor*innen standen auch an der Wupper schon auf der Vernichtungsliste: Hier wurden sie vorauseilend verbrannt!
Mit Texten von Erich Kästner, Armin T. Wegener , Berthold Brecht und Else Lasker Schüler erinnerten Dörte Bald, Bernd Kuschmann und Uli Klan mit Robert Dißelmeyer am Klavier an dieses schändliche Ereignis.
Wichtiger Teil der Veranstaltung war die Forderung nach einer Erinnerungstafel vor dem Rathaus, denn:
Bis heute fehlt vor dem Rathaus Wuppertal jede Erinnerung an dieses Verbrechen. Die Stadt steht in der Pflicht, hier öffentlich ein bleibendes Zeichen der Erinnerung zu setzen, wie es seit langem gefordert wird von der Armin T. Wegner-Gesellschaft, der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft, der Jüdische Kultusgemeinde Wuppertal und anderen. Dieses bleibende Zeichen wäre für die Stadt kostenfrei: Die bronzene Erinnerungstafel ist der Stadt als Schenkung engagierter Initiativen zugesagt. Die Tafel soll auf dem Johannes Rau Platz eingelassen werden und folgenden Text tragen:
„Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen“.
Heinrich Heine
„Hass schachtelt ein, wie hoch die Flamme auch mag schlagen.“
Else Lasker-Schüler
„Der Antisemitismus ist das Markenzeichen einer zurückgebliebenen Kultur.“
Friedrich Engels
Auf diesem Platz wurden am 1. April 1933 die ersten Bücher im heutigen NRW verbrannt. Was dann geschah, weiß man.
Wehret den Anfängen!
„Erinnerung ist das Geheimnis der Erlösung“
Armin T. Wegner
Veranstalter: Armin T. Wegner Gesellschaft e.V. – www.armin-t-wegner.de – , Else Lasker-Schüler Gesellschaft e.V. und Verein zur Erforschung der Sozialen Bewegungen in Wuppertal e.V.
Text -unter Verwendung des Aufrufes- und Fotos: jochen vogler