der Siniti und Roma aus dem Bergischen Land
Am 3. März 1943 wurden die in Wuppertal und in anderen Städten des Bergischen Landes lebenden Sinti und Roma nach Auschwitz deportiert. „Auf Befehl des Reichsführers SS vom 16.12.1942 – Tgb. Nr. I 2652/42 Ad./RF/V – sind Zigeunermischlinge, Rom-Zigeuner und nicht deutschblütige Angehörige zigeunerischer Sippen balkanischer Herkunft nach bestimmten Richtlinien auszuwählen und in einer Aktion von wenigen Wochen in ein Konzentrationslager einzuweisen.“ Auf der Grundlage dieses Erlasses erfolgte die Deportation in das Vernichtungslager Auschwitz. – Sowohl in Wuppertal als auch in Solingen finden alljährlich Gedenkveranstaltungen dazu statt.
In Wuppertal berichtete der Vorsitzende der Landesvereinigung NRW der Sinti und Roma, Roman Franz von der Diskriminierung seiner Familie, nachdem sein Vater sich als Sinto zu erkennen gab. Sein Vater hatte die Nazizeit überlebt und gründete in der Nachkriegszeit die Familie. Er brachte es in der Stadt, in der sie lebten, zu geachtetem Ansehen – auch über verschiedene Vereinspositionen. Als er sich als Sinto zu erkennen gab, wurden wieder die bekannten gesellschaftlichen Vorbehalte wirksam. – Adriano Paßquali ist der Sohn eines überlebenden Sinto aus einer Schaustellerfamilie. Sein Vater überlebte mehrere Konzentrationslager. Adriano Paßquali wählt das künstlerische Mittel des Rap, um auf das Schicksal der Sinti und Roma aufmerksam zu machen.
Am Abend gab es in Solingen ein Jazz-Konzert mit zwei Bands, die zum Abschluß des Konzerts noch 4 Stücke gemeinsam spielten.
Text und Fotos: jochen vogler