18.11.2024. Die Taten des sexuellen Missbrauchs an Kindern durch katholische Priester der Diözese Aachen liegen Jahrzehnte zurück. Zu glauben, dass die Priester unter dem Zölibat gelitten hätten, ist zu kurz gegriffen. Nein, darunter waren Männer mit massiven Persönlichkeitsstörungen, die ihre krankhaften Fantasien an den Kindern auslebten. Und alles wurde, soweit es ging, durch die Kirchenleitung vertuscht. Zwei heute erwachsene Männer hatten, sie glaubten mit Unterstützung des Bischofs, Klage eingereicht und forderten für ihr erlittenes Leid ein Schmerzensgeld. Zu dem Prozess kam es nicht. Durch Beschluss des Vermögensrates erhob Bischof Dieser die Einrede der Verjährung. „Die Kläger sind in einem höheren Alter und hatten ausreichend Zeit, ihre Forderungen rechtzeitig geltend zu machen.“, so ein Mitglied des Vermögensrates.
Gegen diese Haltung protestierten am 18.11.2024, dem Europäischer Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch, 400 Menschen gegen die menschenverachtende Haltung der Diözese.
Unter anderen sprach der Vorsitzende der Unabhängigen Aufarbeitungskommission für sexualisierte Gewalt im Bistum Aachen (UAK), der Soziologie-Professor Thomas Kron:
„Überall lese und höre ich: Die Betroffenen sind das Wichtigste. Oder wie sich Bischof Dieser in der Pressemitteilung von gestern zitieren lässt: All die Gespräche, die er mit Betroffenen führt, würden ihn darin bestätigen, „dass wir als Kirche die Betroffenenperspektive weiter hochhalten müssen“.
Entsprechen diese Worte auch den Taten?
Nein, denn: Ihr habt es nicht verstanden!“, so Herr Professor Thomas Kron.
Die eher kleine Demonstration fand dennoch große Öffentlichkeit und wurde bundesweit wahrgenommen. So besteht die Hoffnung, dass die Diözese Aachen die Einrede der Verjährung zurücknimmt und ihre Verantwortung den Betroffenen gegenüber höher bewertet als ihr Bistumsvermögen.