Pressekonferenz am Aussichtspunkt Nord des Tagebaus Garzweiler II, mit anschließendem Dorfspaziergang, mit Kapitänin Carola Rackete.
Carola Rackete nun Botschafterin der Gemeinschaft „Menschenrecht vor Bergrecht“.
(Keyenberg/Mönchengladbach, 10.11.2019 Text u. Fotos: Ralph Kettler)
Am Sonntagvormittag 10.11.2019 fand am Aussichtspunkt Nord des Tagebaus Garzweiler II eine Pressekonferenz mit Kapitänin Carola Rackete, den Bündnissen von Alle Dörfer bleiben und Menschenrecht vor Bergrecht, statt. Im Anschluss an die PK haben 800-1000 Menschen, mit Rackete zusammen, an einem Dorfspaziergang in Keyenberg, einem der vom Tagebau bedrohten Dörfer, teilgenommen.
Rackete ist nun Botschafterin für die Interessen der Menschen, die sich im Bündnis Menschenrecht vor Bergrecht zusammengeschlossen haben. In ihrem Statement betont sie sich einsetzen zu wollen, gegen den, wie sie sagt, Irrsinn der Kohleverstromung in Deutschland, dem viert größten CO2 Emittenten der Welt. Verantwortlich nicht nur für Vertreibung der Menschen aus den Dörfern, sondern auch für Umweltkatastrophen und Flucht in den Ländern des Globalen Süden. Sie betont, es gehe nicht darum die Rechte der Industrie zu schützen, sondern die Rechte der Menschen.
Hintergrund der Pressekonferenz und dem Engagement von Rackete ist der Zusammenschluss von Menschen aus den vom Tagebau bedrohten Dörfern, die gemeinsam ein Grundstück erworben haben, das zwischen den Umsiedlungsdörfern und dem Tagebau liegt. Die Chancen dieses Grundstück erfolgreich gegen RWE zu verteidigen stehen nach Meinung der Menschen gut.
Nachdem unabhängig voneinander, DIW, Agora Energiewende und das Fraunhofer Institut feststellen, dass die Kohle unter den Dörfern nicht mehr zur Sicherung der Energieversorgung des Landes notwendig sei, gehen die Menschen des Bündnisses davon aus, dass ein eventuell zu führender Rechtsstreit mit RWE erfolgreich für sie ausgehen wird.
Anschließend an die Pressekonferenz fand im benachbarten Keyenberg ein Dorfspaziergang mit 800-1000 Menschen statt, den Rackete begleitete. Diese Dorfspaziergänge unterstützen den Widerstand der sich gegen RWE wehrenden Menschen.