Weil die Bundesregierung jährlich 60 Milliarden Euro in die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen „investiert“, protestierte am 09.12.2023 ein breites Bündnis vor der Elsenbrücke in Berlin.
Es ist 14 Uhr als die ersten Menschen versuchen sich auf der Fahrbahn von und zur Elsenbrücke niederzulassen. Zuvor kam eine große bunte Fahrraddemo dort an. Anfangs versucht die Polizei den bunten Protest zu verhindern, doch es sind zu viele Menschen. Hunderte Menschen verschiedenster Organisationen von 350.org, über Extinction Rebellion, die Initiative KlimaGerecht Leben, Gerade denken oder Sand im Getriebe Berlin hatten sich dafür zusammengeschlossen, um nur einige zu nennen.
A100 als Ort des fossilen „Weiter-So“
Der Ort ist bewusst gewählt, denn hier wird nach den Plänen der Berliner Regierung die unnötige Stadtautobahn A100 verlaufen. Dieser Ort ist symbolisch für das „Weiter-So“ der Bundesregierung, obwohl wir, die Menschheit, sich bereits am Anfang der Klimakatastrophe befindet.
Stoppt fossile Subventionen
Die Botschaft der Protestierenden ist klar: Sie fordern einen Stopp sämtlicher fossiler Subventionen. Und das sind nicht gerade wenige. 60 Milliarden Euro jährlich steckt laut Marcel Fratzscher die Bundesregierung jährlich in das Anfeuern der Klimakrise. Dieses Geld ist jedoch in so vielen Bereichen notwendig, um die Transformation hin zu einer klimagerechten Gesellschaft und Wirtschaft zu schaffen. Doch statt diese Gelder gesellschaftlich sinnvollen Projekten zukommen zu lassen, streicht die Regierung im Zuge der Haushaltskrise Gelder für Klimaschutz und Soziales. Damit nährt sie rechte Ideologien!
Die Stimmung: ausgefallen, bunt und natürlich friedlich
Die Gesamtstimmung war, wie erwartet, ausgefallen. Menschen kamen zusammen und hatten sichtlich Spaß bei ihrem Protest, trotz des so drückenden Hintergrundes. Es wurde gesungen, getanzt und es wurden kleinere Inszenierungen gespielt. Einige Menschen hängten sich Lichterketten um, was besonders nach Einbruch der Dunkelheit eine tolle Stimmung erzeugte. Ein optisches Highlight an diesem goldenen Wintertag war der Auftritt der Red Rebels, einer Kunstperformance von Extinction Rebellion, welche das Ziel hat, verschiedene Gefühle im Zusammenhang mit der Klimakatastrophe auszudrücken.
Bis auf die Polizei war es friedlich
Wie zu erwarten waren alle Teilnehmer*innen friedlich. Dasselbe lässt sich leider nicht für die Berliner Polizei behaupten. Unter anderem wurde eine Aktivistin, die friedlich auf einer Leitplanke saß, von einem Polizisten rückwärts heruntergestoßen. Glücklicherweise verletzte sie sich dabei nicht. Kurz danach wurden Aktivist*innen von der Polizei über dieselbe Leitplanken geworfen. Auch Schmerzgriffe wurden vielerorts angewendet, was bei friedlichem Protest unverhältnismäßig ist. Demokratie sieht anders aus!
Nächster Protest bereits in Planung
Der Protest an der Elsenbrücke wird aber kein Einzelereignis bleiben. Das Bündnis plant bereits den nächsten Großprotest am 2. März in Berlin und hat vor weiter zu wachsen. „Die Klimakatastrophe betrifft alle Bereiche unseres Lebens und Klimagerechtigkeit verbindet alle sozialen Kämpfe“, so eine Demoteilnehmerin.