Hiroshima und Nagasaki – Gedenktag der Atombombenabwürfe

Uwe Bitzel


Zum Gedenken an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki  hatten in Dortmund die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs u.a. mit der Deutsch-Japanischen Gesellschaft am 6. August zur Kundgebung und Demonstration aufgerufen.

„Die humanitären Folgen eines Einsatzes von Atomwaffen sind inakzeptabel. Deshalb müssen wir die Atomwaffen abschaffen – bevor die Atomwaffen uns abschaffen“, so die Veranstalter. Mehrere Redebeiträge betonten, dass mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ein Einsatz von Atomwaffen wieder denkbar geworden sei. Alleine die 1.800 in ständiger Alarmbereitschaft gehaltenen atomaren Waffen könnten innerhalb von Minuten der Menschheit das Ende bereiten. Die alte Forderung „No first use“ sei deshalb wieder aktuell. Die USA und Russland, überhaupt alle Atomwaffenstaaten sollen auf den Ersteinsatz von Atomwaffen verzichten. An die Bundesregierung ging die Forderung, die US-Atomwaffen aus Büchel abziehen zu lassen.

Bei der Auftaktkundgebung am Platz von Hiroshima sprachen u.a. Yoko Schlütermann von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft und Bürgermeisterin Barbara Brunsing.  Das Japanische Generalkonsulat hatte eine Grußbotschaft geschickt.  Nach dem Auftakt zog ein kleiner Demonstrationszug durch die Innenstadt bis zum Ginkgo-Baum am Stadtgarten zur Abschlusskundgebung. Für  den musikalischen Rahmen sorgte die japanische Trommlergruppe Senryoku Taiko.

Hiroshima als Weltzustand. Mit dem 6. August 1945, dem Hiroshimatage, hat ein neues Zeitalter begonnen. Das Zeitalter, in dem wir in jedem Augenblick jeden Ort, nein unsere Erde als ganze in ein Hiroshima verwandeln können. Seit diesem Tage sind wir modo negativo allmächtig geworden; aber da wir in jedem Augenblick zugleich ausgelöscht werden können, bedeutet das zugleich: Seit diesem Tage sind wir total ohnmächtig. Gleich wie lange, gleich ob es ewig währen wird, dieses Zeitalter ist das letzte: Denn sein Charakteristikum, die Möglichkeit unserer Selbstauslöschung, kann niemals enden – es sei denn durch das Ende selbst.

Günther Anders