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Satire-Karnevalisten der “Pappnasen” wieder beim Rosenmontag in Köln

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Nach 2 Jahren Zwangspause – erst wg. Covid 19, dann wg. Putin 22 – wurde es wieder bunt im Rheinland: der Karneval ist zurück. Köln erlebte zum 200-jährigen Jubiläum den längsten Rosenmontagszug aller Zeiten. Der blendete die düstere Gegenwart keineswegs aus und war politisch wie lange nicht: bei Motivwagen über Nosferatu-Putin, Trumps drohender Wiederkehr, die Mullah-Despoten im Iran, die Taliban u. a. blieb manchem Jeck das Lachen im Halse stecken.

Vor dem großen Umzug zogen auch die Pappnasen Rot-Schwarz als Vorgruppe wieder durch die Straßen und stimmten die wartenden Massen mit einem „satirisch-karnevalistisch-politischem Frohsinns-Spektakel“ (Eigenwerbung) auf den langen Tag ein. Dazu hatten sie wieder zahlreiche Lastenräder und Fahrradrikschas zu Mini-Motivwagen aufgepeppt.

Als Schwerpunktthema nahmen sie sich noch einmal das immer steiler werdende soziale Gefälle im Land vor und intonierten dazu mit der auf einem Bollerwagen mitgeführten Anlage musikalisch: „Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten!“ (Im Original: das kann doch einen Seemann nicht erschüttern).

Fortsetzung nach dem Bilderblock!

Und während ein Teil der Gruppe bei sonnigem Wetter noch mit Louis-Vuitton-Tüte und Pelzmantel flanierte und einem armen Tropf „die Woosch“ (Wurst) fürs mühselige Abstrampeln vorenthielt, boten andere als „Bunte Funken-Agentur“ schon Ausstiegsprogramme für ungewollt Reiche an, einschließlich dem passenden Kursangebot – vom Survivaltraining („Durchkommen ohne Erbe“, und von eigener Arbeit), über Ernährungsberatung („Es muss nicht immer Kaviar sein“) bis zu praktischer Lebenshilfe („Wie komme ich im ÖPNV ans Ziel“).

Auch dieser „Zug vor dem Zug“ war so lang wie nie: verstärkt u. a. durch Netzwerker von „Attac“, ukrainische Gäste, einigen Anti-Kohle-Aktivisti, einer ausdauernden Stelzenläuferin als Blickfang, dem Mi(e)tstreiter Kalle Gerigk als Gastsänger und wie immer einer Gruppe aus der Sporthochschule brachte man gut 120 Leute auf die Straße. Und wo sonst, als am Zugweg des Rosenmontags, bekommt man für solche Anliegen ein so breites Publikum!

Seit 2007 sind die Pappnasen als eulenspiegelnde, obrigkeitskritische Jecken unterwegs – und das nicht nur im Karneval. So engagierten sie sich u. a. bereits mit beim Protest gegen das umstrittene TITIP-Handelsabkommen mit den USA. Und als sich z. B. die AfD erdreistete, in Köln einen Parteitag zu veranstalten, standen sie mit anderen Protestlern vor dem Tagungshotel – und schafften es so auf Seite 1 des „Express“.

Mehr davon unter https://pappnasen-rotschwarz.de.