Am Sonntag den 14.1.2023 gingen 35.000 Menschen vor Lützerath auf die Straße um gegen die Räumung des Dorfes zu demonstrieren.
https://r-mediabase.eu/luetzerath-gegen-die-raeumung-fuer-kohleausstieg-und-klimagerechtigkeit/
Am Punkt der Endkundgebung verließen schließlich mehrere Tausend Menschen die Demonstration um über die Felder nach Lützerath zu gehen. Nachdem die Polizeieinheiten kurz von der Masse der anstürmden Menschen erschlagen schien, begannen sie bald die Demonstrierenden durch massive Einschüchterung vom Weitergehen abzuhalten. So stürmten Hundertschaften vielfach mit Geschrei und Schlagstock auf die Demonstrierenden zu.
Dies brach nicht den Mut der Demonstrierenden blieb aber für viele nicht folgenlos.
Nach Berichten der Demo-Sanitäter*innen kam es zu „zahlreichen Knochenbrüchen“, „mindestens einer bewusstlosen Person“, „mindestens ein[em] Hundebiss, der [im] Krankenhaus behandelt werden muss“ und vielen weiteren Verletzungen sodass mehrere „Kranken[wägen] und ein Rettungs-Helikopter,“ die Verletzen wegbringen mussten. Auch konnten mehrere Journalist*innen beobachten wie Sanitäter*innen bei ihrer Arbeit von der Polizei mit Schlagstöcken angegriffen wurden. Die Polizei selbst berichtete von 70 Verletzen im gesamten Zeitraum der Räumung Lützeraths. Ein Großteil davon schien aber durch ein Umknicken im schlammigen Boden der Felder zustande gekommen zu sein.
Kurz vor dem Doppel-Zäunen um Lützerath endete das Vorpreschen der Demonstrierenden.
Nach Eintreffen einiger zusätzlicher Polizeieinheiten begannen diese die Demonstrierenden gegen Abend zurück aufs Feld zu drängen.
Auch wenn die Demonstrierenden ihr Ziel nicht erreichten blieb es beeindruckend wie viele Menschen sich am zivilen Ungehorsam zum Erhalt Lützeraths beteiligten. Trotz eines massiven Polizeiaufgebots mit Polizist*innen aus 14 verschiedenen Bundesländern schafften es die Demonstrierenden entgegen massiver Gewalt der Polizei bis zum Rand Lützeraths. Zur Begrüßung wurde von den letzten Besetzer*innen Lützeraths schließlich einzelne Feuerwerksraketen gezündet. Allein diesen mit eigener Stimme die Worte „Ihr seid nicht allein“ zurufen zu können, schien vielen Demonstrierenden die Strapazen und Verletzungen des Tages wert gewesen zu sein.
Auf dem Rückweg der Aktivist*innen kam es zu einem Zwischenfall in dem eine Hundertschaft einen einzelnen Aktivisten herauszehrte und sich den Weg durch die rückkehrenden Aktivist*innen mit Schlagstöcken bahnte. Hierbei wurden auch mehrere Journalist*innen angegangen.