Start | Rubriken | Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten!

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In Lützerath protestierten am 12.11.2022 2.200 Menschen gegen die Erweiterung des Braunkohle-Tagebaus Garzweiler II und für die Einhaltung der 1,5 Grad-Grenze des Pariser Klimaabkommens demonstriert. Die Teilnehmenden stellten sich schützend vor das akut von einer Räumung bedrohte Dorf Lützerath. Mit einem riesigen gelben Kreuz und der Botschaft „FOR 1,5 °C – STOP HERE“ forderten sie, die Kohle unter dem Dorf im Boden zu lassen und den Tagebau auf ein klimaverträgliches Maß zu begrenzen. Zur Halbzeit der Weltklimakonferenz in Ägypten erinnerten die Demonstrierenden an Deutschlands Verantwortung beim Klimaschutz. „Wo Kohleausstieg 2030 draufsteht, muss auch CO2-Einsparung drin sein“, so das Demo-Bündnis. Gemeinsam zur Demo aufgerufen hatten die Organisationen Alle Dörfer Bleiben, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Campact, Fridays For Future Deutschland, Greenpeace Deutschland, Klima-Allianz Deutschland, Lützerath Lebt! und die Naturschutzjugend NRW. Die Organisationen kritisieren die Regierungen in Bund und Nordrhein-Westfalen dafür, dass sie dem Konzern RWE einen „Freifahrtschein“ für die Förderung von 280 Millionen Tonnen Kohle allein aus dem Tagebau Garzweiler II erteilt haben. Diese Menge übersteige bei weitem das Restbudget an Braunkohle, das noch mit dem Pariser Klimaabkommen vereinbar wäre. Zur Bewältigung der aktuellen Energiekrise sei im bisherigen Abbaufeld noch für Jahre genug Kohle vorhanden. Eine Notwendigkeit, das Dorf Lützerath zu zerstören, sei nicht zu begründen. Das Demo-Bündnis fordert die NRW-Landesregierung auf, mit RWE ein Räumungs-Moratorium für Lützerath zu vereinbaren. Mit der aktuellen Politik verabschiede sich das Land nicht nur vom 1,5 Grad-Limit, sondern bedrohe den sozialen Frieden. RWE hingegen argumentiert damit, dass der Konzern von der Bundes- und Landesregierung NRW beauftragt ist die Versorgung der Gesamtbevölkerung zu sichern und dafür stillgelegt Kraftwerksblöcke aus der Reserve zu nehmen hat, die mit Braunkohle befeuert werden müssen. Diese liegt unter Lützerath und um die Regierungsentscheidung umsetzen zu können, muss Lützerath noch im Dezember geräumt werden. Einen Räumungsbeschluss gibt es nicht. Das Land NRW und die Stadt Erkelenz halten sich passiv zurück. Es hat den Anschein, dass weder die Landesregierung noch die Stadt Erkelenz Initiator der Räumung sein wollen. Im Gegensatz zum Hambacher Wald wird sich ein breites Bündnis auch aus bürgerlichen Gruppen einer Räumung entgegenstellen. Wie Dirk Jansen, Geschäftsführer des BUND NRW, zur Pressekonferenz sagte, werden sich tausende Menschen einer Räumung entgegenstellen.