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37 Jahre AKW-Katastrophe in Tschernobyl - Gedenkfeier in Göttingen am 26. April 2023
Ein historisches Plakat aus der Anti-AKW-Bewegung in Göttingen zum AKW-GAU in Tschernobyl

Aus einer Mail der Anti-Atom-Initiative Göttingen

„Am 26. April 2023 jährt sich die Atomkatastrophe von Tschernobyl zum 37. Mal. Aus diesem Anlass lädt die Anti-Atom-Initiative Göttingen herzlich zu einer Gedenkstunde ein, um 17 Uhr am Ginkgo-Baum im Cheltenhampark in Göttingen.

Am 26. April 1986 geriet der Reaktor 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl außer Kontrolle, die Notabschaltung versagte, der Reaktor explodierte, sein hochradioaktiver Kern begann zu brennen und zu schmelzen. Der Super-Gau von Tschernobyl ist die bis dahin größte Atomkatastrophe der Geschichte. Unmengen an Radioaktivatät wurden freigesetzt. Da der Wind mehrfach drehte, zogen am Ende mehrere radioaktive Wolken über ganz Europa und Kleinasien. Ihr Fallout war dort am größten, wo es regnete. In Deutschland wurden besonders Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg und Berlin kontaminiert.

Die Sowjetunion schickte bis zu 860.000 Menschen aus allen Landesteilen zum Katastrophendienst nach Tschernobyl. Diese „Liquidator*innen“ räumten hochradioaktiven Schutt beseite, machten kontaminierte Dörfer dem Erdboden gleich, töteten verstrahlte Tiere und bauten um die Atomruine den sog. Sarkophag, eine Betonhülle, die das Strahleninferno einschließen sollte.

Nahezu alle Liquidator*innen trugen schwere Gesundheitsschäden davon: Mehr als 90% von ihnen sind invalide oder bereits verstorben, viele Familien verarmt. 400.000 Menschen mussten ihre Heimat verlassen. Millionen Menschen in ganz Europa und Kleinasien haben die gesundheitlichen und ökologischen Folgen des Super-GAUs von Tschernobyl zu tragen. Ihr genaues Ausmaß ist kaum zu fassen.

Wir freuen uns auf Euch am 26. April am Ginkgo-Baum in der Nähe der Stadthalle!

Eure Anti-Atom-Initiative Göttingen“


Die Gedenkfeier fand am Ginkgo-Baum im Cheltenham-Park in Göttingen statt. Der Baum ist noch fast kahl, aber erste Knospen sind sichtbar. Dieser Ginkgo-Baum wurde zur Erinnerung an den Atombomben-Abwurf über Hiroshima (6. August 1945) gepflanzt; Ginkgos gehörten zu den wenigen Bäumen, die dieses Ereignis überlebten.


Teil der Gedenkfeier war der „Ulmentanz“, der an die Trauerarbeit der Menschen im Gebiet um Tschernobyl erinnert.

Infos: http://www.ulmentanz.de/die-geschichte.html


Rolf Bertram gehört zu den ersten Kritikern der „friedlichen Nutzung der Kernenergie“ in Deutschland