Start | Rubriken | Frieden | 11.September 1982: 200.000 bei den „Künstlern für den Frieden“ in Bochum

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„Die Erstschlagstrategie soll 1983 nach den Vorstellungen der US-Militärs und ihrer NATO-Statthalter zur Realität auf europäischem Boden werden. Unter dem Eindruck des NATO-Beschlusses vom 12. Dezember 1979 ist auch hierzulande eine Friedensbewegung entstanden, deren Größe und Vielfalt eine neue Qualität darstellt“, so äußerte sich Ende 1982 Tobias Thomas vom damaligen Bundesvorstand der Deutschen Friedensgesellschaft/Vereinigte Kriegsdienstgegner. Tatsächlich waren ein Jahr zuvor 300.000 Menschen in Bonn zusammengekommen, um gegen die nukleare Aufrüstung zu protestieren – die bis dahin größte Demonstration in der Bundesrepublik. Diese Zahl wurde mit rund einer halben Million Demonstranten im Sommer 1982 getoppt. Wenige Monate später, im November 1982, traten unter dem Motto „Der Atomtod bedroht uns alle – Keine Atomraketen in Europa“ 200 „Künstler für den Frieden“ auf. Sie spielten in Bochum auf sieben Bühnen, u.a. im Ruhrstadion, vor 200.000 Zuschauenden. Harry Belafonte war mit dabei. Und auch Udo Lindenberg, Hannes Wader, Miriam Makeba, Konstantin Wecker, Joseph Beuys, Hanns Dieter Hüsch und Katja Ebstein sowie die Holocaustüberlebende Esther Bejarano und viele andere waren mit dabei.

Text: Uwe Bitzel, Fotos: Uwe Bitzel und jochen vogler